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Lass die Sonne in dein Herz - Konzert v. 22.09.24

Das konzertante Akkordeonspiel steht nach wie vor hoch im Kurs, obwohl schon behauptet wurde, dieses Instrument habe keine Zukunft mehr. Doch weit gefehlt! Ein hochwertiges analog hergestelltes, handgefertigtes Akkordeon ist auch durch die beste Elektronik nicht zu ersetzen. Man merkt es am Klangbild. Bester Beweis sind auch die zahlreichen (und populären) Formationen, die den so genannten Oberkrainer Sound praktizieren – und auch hier kommen nach wie vor nur nichtelektronische Instrumente zum Einsatz.
Am vergangenen Sonntag fand in der Ev. Kirche Hilchenbach ein Gemeinschaftskonzert mit dem Akkordeon-Orchester Siegerland (Leitung: Philippe Mascot) und dem Feuerwehrchor Hilchenbach, unter dem Dirigat von Katharina Kringe statt. Mit einem Repertoire, das hohe, diffizile Anforderungen stellte und stark unterschiedlich in der Rhythmik war. Und auch das Publikum war gut vertreten, das große Kirchenschiff fast gefüllt.

Mit „On rising Wind“ leitete der Feuerwehrchor, der mit wenigen Ausnahmen von Kathrin Hackler am Klavier begleitet wurde, in markiger Klangfarbe das Konzert ein. Die Ansage und Moderation der einzelnen Titel erfolgten durch dessen Sängerin Anette Klotz. Gleich mit dem nächsten Titel, „Lass die Sonne in dein Herz“, offerierte der Chor seine Stimmenvielfalt und gefiel auch durch seine Parodistik, die bei diesem Titel durch Fingerschnipsen erfolgte. Mit „My way – So leb dein Leben“ machte der Feuerwehrchor einen Abstecher in den modernen Genre – brillant und rhythmisch scharf artikuliert.
„Der größte Chor der Welt“ ist ein Song von Klubbb3 der im Original über 20.000 Sänger/innen aufweisen kann. Mit der vierstimmigen Ausgabe für Gemischten Chor kann selbst der kleinste Chor damit groß herauskommen. Zunächst fängt nur eine Person zu singen an, bis nachher Millionen Stimmen und Herzen zum größten Chor der Welt werden. Phantastisch umgesetzt vom Feuerwehrchor, wobei Markus Köppen, Bass-Spieler im AOS, nicht an der Orgel, sondern am Klavier begleitete.

Der Auftritt des Akkordeon-Orchesters Siegerland wurde mit Spannung erwartet. Gleich mit der ersten Komposition, „Iris Castle“ vermittelten die Akkordeonisten in dem fast acht Minuten langen Titel knisternde Spannung und Beschaulichkeit zugleich. Quicklebend danach „Die Maus“ – der Titelmelodie aus der bekannten Fernsehsendung – kaum ein Instrument gibt sich so ungezwungen wie das Akkordeon. Eher getragen danach das „Amen“, wobei eher die Flöten- und Orgelregister an den Instrumenten geschaltet wurden (es gibt 11 Klangregister). Es folgte der „One Tango“ im Stile Piazzollas, der in eine Pop-Ballade mündet - wieder in einer ganz anderen Rhythmik und Dynamik, und hier hat das AOS so einiges drauf.
„Return to Värmeland ist ein zauberhaftes Stück, das Hans-Günther Kölz für Akkordeon-Orchester komponierte. komponierte dieses zauberhafte Stück für Akkordeon-Orchester, in das er das schwedische Volkslied "Ack Värmeland, du sköna", welches die Schönheit Värmelands beschreibt, einfließen ließ. Und genauso wurde vom AOS die Komposition auch umgesetzt.

In den Genre des Spiritual wechselte nach diesem Block der Feuerwehrchor. „Über 7 Brücken musst du geh ’n“ und „You raise me up“ waren Darbietungen, die beim Publikum Emotionen erweckten. Und dies war besonders bei der Interpretation von „Wir zieh ’n in den Frieden“ der Fall, wo mit verbalen Einlagen darauf hingewiesen wird, dass vor dem Gesetzt alle Menschen gleich sind. „Die Himmel erzählen (die Ehre Gottes)“ stammt in Musik und Text von Joseph Haydn, und wurde sehr gut artikuliert vom Feuerwehrchor umgesetzt.

Den letzten Block bewältigte wieder das Akkordeon-Orchester und pickte buchstäblich die Rosinen aus dem Kuchen: „Chiquilin de Bachin (Der kleine Junge im Bachin)“ ist die Geschichte dieses Jungen, der im gleichnamigen Café in Buenos Aires einkauft. Das Solo spielte die Stimmführerin und Solistin Kerstin Hoffert mit viel Konzentration und Einfühlungsvermögen.
Nach „Carol oft he Bells“ und „New York Overture“ hatte das AOS dann ein Stück auf Lager, das das Publikum buchstäblich von den Stühlen riss: Nämlich den rasanten Galopp „Erinnerungen an Circus Renz“, wobei das Xylophone-Solo der junge Schlagzeuger Simon Wanner spielte. Großartig, wie sich sein Solo in die Akkordeonstimmen integrierte, die hier eher den Begleitrhythmus übernehmen.

Und es gab noch einen fulminanten Abschluss des Konzertes, der sich mit zwei gemeinsamen Vorträgen von AOS und Feuerwehrchor vollzog:
„I will follow him (Sister Act) sowie dem Satz Hallelujah“. Wieder ein Beweis dafür, wie gut Stimmband und Stimmzunge miteinander harmonierten. Es gab minutenlangen Applaus und Beifallspfiffe, ehe das Publikum – beeindruckt von den großartigen Klangerlebnissen – den Nachhauseweg antrat. Gerne hätte man noch mehr gehört!

Hans-Gerhard Maiwald

Phantastisches Chor- und Orchesterkonzert

War das ein musikalischer Start in den Frühling! Das Frühjahrskonzert am vergangenen Samstagabend in Salchendorf, veranstaltet vom Gemischten Chor „Treue“ Salchendorf sowie dem Akkordeon-Orchester Siegerland, in der örtlichen St. Nikolaus-Kirche, werden die Zuhörer wohl nicht so schnell vergessen. Zeitweise erhielten die Akteure regelrechte „Standing Ovations“ – damit ist stürmischer Beifall gemeint, den das Publikum quasi im Stehen gibt.
Zunächst verfügt der Gemischte Chor über eine neue, außergewöhnliche Dirigentin und Chorleiterin: Nämlich die Sopranistin und Solistin Anush Mkrtchyan aus Armenien, unter der dieser Chor eine enorme Aufwertung erhalten hat. Dirigent und musikalischer Leiter des Akkordeon-Orchesters (AOS) ist Philippe Mascot, zweifacher Europameister auf dem chromatischen Knopfgriff-Akkordeon; nicht zu verwechseln mit der (diatonischen) steirischen Harmonika). Doch es waren noch weitere Mitwirkende mit von der Partie: Dominik Engel (Geige), Peter Hinz (Klavier), Markus Köppen (Orgel) und nicht zuletzt Kerstin Hoffert (Akkordeon) vom AOS, die ein außergewöhnliches Talent auf diesem Instrument darstellt und mit ihrem Können auch überregional unterwegs ist.
Und wie gut die beiden Klangkörper miteinander harmonierten, nämlich mittels Stimmbandes (Chor) und Stimmzunge (Akkordeon) wurde gleich beim ersten gemeinsamen Vortrag „I will follow him“ einem bekannten Spiritual, der zur Christus-Nachfolge aufruft. Bedenkt man, wie sehr die kulturtreibenden Vereine unter der Corona-Pandemie gelitten haben, gleicht das einer Auferstehung wie Phönix aus der Asche. Und dies vielen Unkenrufen zum Trotz – auch die Johannländer sind nicht kleinzukriegen!

Die anschließende Begrüßung erfolgte durch Carola Klein als Chorsprecherin, die auch die Moderation vornahm, kurzweilig durch das Programm führte und mit einem „farbenfrohen, bunten Melodienstrauß“ keineswegs zu viel versprochen hatte.
Im Genre des Gospels blieb zunächst der Chor mit „You raise me up“, begleitet von Peter Hinz (Klavier und Dominik Engel (Geige). Hier harmonierte der Chor vorzüglich mit der Instrumental-Begleitung, die Einsätze waren präzise und sauber. Dies traf gleich danach auch auf den Satz „Ave Verum“ (Gruß dir, Leib des Herrn) zu, den Wolfgang Amadeus Mozart ein halbes Jahr vor seinem Tode komponierte – begleitet von Markus Köppen auf der Orgel und wieder von Dominik Engel mit der Geige.
Nun konnte das AOS demonstrieren, was es drin und draufhat: Das „Klezner Festival“ ist eine Tradition weltlicher, nichtliturgischer, jüdischer Musik; „Crossline“ (im Fadenkreuz) hingegen eine Modern Rock Ouvertüre. Beide Werke wurden rhythmisch präzise und gut akzentuiert vorgetragen, und auch die Balgführung stimmte. Und auf die kommt es bei Akkordeonspiel sehr drauf an!
Ist eigentlich immer alles perfekt? Hundertprozentig gibt es das nirgendwo. Es kommt immer auf das Klangbild und die Klangfarbe an. Stimmen diese Fakten, kann ein Stück auch einmal Fehler enthalten oder Noten ausgelassen werden. Doch dazu muss man die Notenvorlage kennen und ein geschultes Gehör besitzen. Und man kann offen sagen, dass man bei dem, was Chor und Orchester zu bieten hatten, kaum etwas gefunden hätte. Man hätte mit einer Lampe in die einzelnen Stimmen hineinleuchten können!

Weiter ging es beim Chor mit „Nella Fantasia“, diesmal mit einem Sopran-Solo von Anna Neuser und begleitet von Peter Hinz und Dominik Engel. Dass Anus Mkrtchyan ihren Sänger/innen keine Note schenkt, wurde hier mehr als deutlich. Die Komposition „One way wind“ wurde anschließend vom Chor a capella vorgetragen, d. h. ohne jede Instrumentalbegleitung. Bei so etwas kommt es voll auf jede Stimme an! Das Akkordeon-Orchester übrigens begeisterte mit dem Werk „Irish Castle“ – nach dem berühmten Schloss in Dublin. Es erhielt mehr als einmal Bravo-Rufe aus dem Publikum: „Das Orchester spielt super!“ Nun aber schlug die große Stunde für die Sopranistin Anush Mkrtchyan, die zunächst mit zwei – wieder begleitet von Klavier und Geige – Werken aufwartete: „O mio Babbino caro" aus der Oper „Gianni Schicchi“ und Franz Schuberts „Ave-Maria“. Ihre tremolierende hohe Stimme weit über das dreigestrichene C hinaus hätte Fensterscheiben zerspringen lassen können. Frauen verfügen über kürzere Stimmbänder als Männer, entsprechend hoch sind die Frequenzen – Gänsehaut-Feeling und Lady-Power pur!
Doch die anmutige Sopranistin, die auch einen gewissen Charme in ihrer geschulten Stimme hat, wartete noch mit einem dritten Vortrag auf: Dem „Libertango“ wobei sie neben Peter Hinz am Klavier auch von der Akkordeon-Solistin Kerstin Hoffert vom AOS begleitet wurde. Ein dreifacher (Gesang, Klavier, Akkordeon) Kracher von Format, eine lateinamerikanische Musik in A-Moll, ein typisches Akkordeonstück, das einfach nur begeisterte. Kerstin Hoffert spielt darüber hinaus auch im Bundes- und Landesakkordeon –Orchester.
Den letzten Vortrag „Bella Ciao“ gab es wieder vom Gemischten Chor und dem Akkordeon-Orchester gemeinsam – jenes Lied der italienischen Partisanen aus dem Zweiten Weltkrieg, das überall auf der Welt gesungen und gespielt wird. Wann hat es in der letzten Zeit solch ein Zusammenspiel von einem Akkordeon-Orchester und Chor gegeben, noch dazu mit hochkarätigen Solisten? Das Publikum war rein aus dem Häuschen, und erst nach mehreren Zugaben verließ es die Kirche – hin zum erwachenden Frühling …

Hans-Gerhard Maiwald



Konzertauftakt des Akkordeonorchesters Siegerland e.V. in der evangelischen Kirche Hilchenbach am 11.02.2024

Die Mitwirkung des AOS bei der Guten-Abend-Kirche in der evangelischen Kirche war ein gelungener Konzertauftakt für 2024. Zwar gab das Orchester nur 3 Stücke, die auch Bestandteil der neuen CD sind, zum Besten. Doch schon wie im Vorjahr wurden die erst kürzlich ins Repertoire aufgenommenen Stücke in der dem Orchester eigenen unverkennbaren Kombination aus Präzision und Emotion vorgetragen und passten gut in den liebevoll vorbereiteten Ablauf der von den Gemeindemitgliedern vorbereiteten und durchgeführten Messe unter dem Motto „Leben in der zweiten Reihe“. Mit Sicherheit wird diese liebgewonnene Tradition auch 2025, in dem das Orchester sein 70-jähriges Bestehen feiern wird, fortgeführt.



Akkordeonklänge von Niveau

Also die berühmte „Kurve“ hat das Akkordeon-Orchester Siegerland (AOS), unter seinem Dirigenten Philippe Mascot gekriegt. Und das in jeder Hinsicht! Insbesondere nach dem Dirigentenwechsel Anfang 2020 und während der Corona-Pandemie gab es viele Schwierigkeiten zu bewältigen, zudem hatte sich die Anzahl der Spielerinnen und Spieler erheblich reduziert. Doch letztlich bewährte sich das neu aufgestellte Vereinskonzept, u. a. auch in der Organisation des traditionsreichen Orchesters, beging man neue Wege, was manche nicht für möglich gehalten hatten. Zudem verfügt das AOS wieder über 20 aktiv Mitwirkende.

Und wie das jetzt klingt, davon konnte man sich am vergangenen Sonntagnachmittag (29. Okt. 2023) in der St. Augustinus-Kirche, Dahlbruch überzeugen. Das neue Konzept ist – wie Philippe Mascot es trefflich ausdrückt – „Musik mit Gefühl“ zu machen. Weitere Möglichkeiten sind durch das Auflegen neuer Kompositionen sowie den Literatur-Workshop, der mit fünf Spielern besucht wird, entstanden.

Wer nun glaubte, dass das Orchester nur die typische „Schifferklaviermusik“ machte oder nur Polkas, Märsche und Walzer spielte, wurde eines Besseren belehrt. Natürlich hat das AOS derartiges für bestimmte Anlässe, wie z. B. Kurkonzerte, volkstümliche Feste, Ständchen, Zugaben usw. mit in seinem Repertoire, doch zum Konzert wurden ausschließlich moderne Kompositionen aus dem Rock-, Pop und klassischen Genre sowie der Filmmusik präsentiert.

Wuchtig und dynamisch begann das AOS seine Vorträge mit der Komposition „Spirit, dass aus der Feder des Harmonika-Virtuosen Günter Kölz stammt. Das AOS spielt vierstimmig, davon übernehmen drei anteilig Melodie-Parts, während die vierte den Begleitrhythmus spielt, hinzu kommen ein Elektronium, Bass und Perkussion. Die Moderation des Konzertes, in dem das AOS die Zuhörerschaft mit auf eine 90-minütige Reise nahm, oblag Hans Jörg Zeig
Der Start dieser Reise erfolgte gewissermaßen mit „Iris Castle“, definitiv also im Irland des 17. Jahrhundert – hervorstechend waren zahlreiche filigrane Parts, die sich wie Mosaiksteine ins Klangbild einfügten. Mit „Antonin ’s New World“ geschah der Sprung hinüber in die neue Welt. Die einzelnen Vorkommnisse und Geschehnisse dieser vertonten Geschichten wurden eindrucksvoll umgesetzt.

Ganz im Gegensatz dazu nun der Ohrwurm „Morgens um Sieben (ist die Welt noch in Ordnung)‘“. Ein Klassiker von James Last, der Ende der 60er Jahre sehr populär war und durch seinen eher ruhigen Rhythmus Wärme und Behaglichkeit ausstrahlt. Eine besondere Leistung danach wieder der Vortrag von „II Colosseo“, das Original für Blasorchester geschrieben wurde und in dem während der Proben gewissermaßen „geatmet“ wurde, um den Charakter der Stücke auf dem Akkordeon widerspiegeln zu können. Großartige solistische Leistungen erbrachte Kerstin Hoffert bei der Interpretation von „Tristeza“, und bei der „Caribbean-Fantasy“ atmete das Publikum, herb-frische Meeresbrise ein

Nahtlos ging es über zum 2. Teil des Konzertes, der mit der „Morgenstimmung“ aus der „Peer-Gynt-Suite“ begann – ein eher besinnliches Werk, das regelrecht zum Träumen offerierte. Voluminöser und lebendig danach „Tango pour Claude“, in der wiederum Kerstin Hoffert als Solistin (und Stimmführerin brillierte). Eine besonders tolle Leistung war nun der Vortrag der „West Side Story“, die von einem amerikanischen Bandenkrieg handelt und mit ihren offenen Jazz-Melodien auf dem Akkordeon nicht einfach zu interpretieren ist. Musikalisch spannend umgesetzt, da verspürte man regelrecht ein gewisses Kribbeln!
Moderator und Mitspieler Hans Jörg Zeig kündete übrigens nicht nur seinen Sohn Max an, sondern in einer Umbauphase auch die jungen neuen Mitspieler Kerstin Dausacker und Simon Wanner.
Eine ganz besondere Einlage gab es nun von dem jungen Mitspieler und Solisten Max Zeig. Er führte die so genannte „Hand-Pan“ vor – ein relativ junges Blech-Klanginstrument, das Anfang der 2000er Jahre entstand. Die Form ähnelt etwas einem Unterseetauchboot mit Bullaugen. Die Zuhörer lauschten den ungewöhnlichen Trommelklängen mit geschlossenen Augen!

Traumhaft und melodisch der Vortrag „Eloise“. Das ist der Titel eines britischen Pop-Songs aus dem Jahre 1968, der sauber und mit viel Gefühl umgesetzt wurde. Voll ins Zeug legte sich das AOS als Abschluss des Konzertes mit dem Titel „Klezmer Festival“, wobei noch einmal die volle Bandbreite und Dynamik eines Akkordeon-Orchesters voll zum Tragen kam. Das Publikum applaudierte minutenlang! Mit einer Zugabe von „Hallelujah“ von Leonard Cohen verabschiedet sich das AOS von seinem Publikum, das gerne noch mehr gehört hätte..

Hans-Gerhard Maiwald



Akkordeon-Orchester Siegerland auf Tour

„Endlich noch mal Saalhausen!“

Es ist die erste Juliwoche. Die Spieler des Akkordeonorchesters blicken täglich ängstlich in die Wetterprognose fürs angrenzende Sauerland. Am Wochenende muss das Wetter einfach mal gut sein. So zumindest dachten fast alle Aktiven des Orchesters, denn in den vergangenen Jahren ist es leider nicht zu einem Konzert im Saalhausener Kurpark gekommen. Mal war es der Wettergott, der das Orchester mit Regen, Hagel und Gewitter hinderte, mal waren es die Corona-Bestimmungen, die das Orchester von seinem obligatorischen Termin abgehalten hat.
Am 9. Juli dieses Jahres sollte es endlich wieder soweit sein. Kein Regen, kein Hagel und alle gesund. Beste Voraussetzungen also. Die Stimmung ist gut, das Programm sitzt, die Sonne scheint... und scheint und scheint. Temperaturen über 30 Grad, die das Wachs in den Instrumenten zu schmelzen drohen. Im Schutz der „Muschel“ allerdings für die Spieler und Instrumente gut auszuhalten. So spielten die Musiker ein kurzweiliges Programm, mit allem, was das Akkordeon so zu bieten hat. Von A wie „Antonins New World“, einem jazzy arrangierten Stück des „Klassikers“ Dvorak, über locker leichte Originalmusic wie „Flying“ bis hin zu dem Walzer Nr. 2 von Schostakowitsch. Selbst der Orchesterleiter, Philippe Mascot, ließ es sich nehmen, das ein oder andere Stück zum Besten zu geben. Dem Publikum scheint es gefallen zu haben. Es sind zwar nicht allzu viele Besucher, die sich entlang der schattenspendenden Anlage und vereinzelt aufgestellter Sonnenschirme eingefunden haben, doch diese haben standhaft den heißen Temperaturen getrotzt. Danke, liebes Publikum.

"Oberhundem"

Oberhundem, genauer gesagt das Haus des Gastes dort, ist für das Akkordeonorchester Siegerland e.V. mittlerweile schon seit Jahrzehnten ein beliebter Konzertort. In familiärer Atmosphäre spielt es sich einfach gut dort. Bei einem Stück Kuchen und gepflegter Unterhaltungsmusik lässt sich so ein Sonntagnachmittag für Kurgäste, Einheimische und extra für das Orchester angereiste Gäste ausgiebig genießen. Am 6. August, ab 15 Uhr spielte das Akkordeonorchester unter der Leitung von Philippe Mascot dort im fast vollbesetzten Gastraum. Zu hören waren wieder einmal sorgsam ausgewählte Stücke, die die Bandbreite der Akkordeonmusik veranschaulichten und vom Publikum dankbar angenommen wurden.

"Forsthaus Hohenroth"

„Ich wusste gar nicht, dass man mit dem Akkordeon so schöne Musik machen kann.“, war wohl eines der Komplimente, dass die Musiker des Akkordeonorchesters Siegerland e.V. am 13.08.2023 nach einem Konzert auf dem Forsthaus Hohenroth nicht zum ersten Mal zu hören bekamen. Trotzdem freut es die Spieler jedes Mal wieder, wenn sie so eine nette Bestätigung bekommen. Das Akkordeon ist nämlich eines der vielfältigsten nicht-elektronischen Instrumente mobilen Instrumente überhaupt. Kaum ein Instrument kann ohne synthetische Unterstützung so viele Klangfarben darstellen, wie das Akkordeon. Das gelingt an diesem Sonntag scheinbar nicht nur in der Italienischen Pop-Musik mit dem Medley „Italo-Pop-Hits“, sondern auch in eher volkstümlichen Weisen, wie dem Pasodoble „Spanischer Zigeunertanz“, international bekannt als „Espana Cani“, sowie z.B. auch mit bekanntem Big-Band-Sound à la James Last in Stücken wie „Biscaya“ oder „Morgens um 7“. In dem knapp 90-minütigen Programm war für jeden etwas dabei, wie das Publikum mit seinem Applaus dankend anerkannte. Denn selbst das durchwachsene Siegerländer, aber immerhin trockene Wetter konnte diese nicht davon abhalten, das Konzert bis zum Schluss zu genießen.

"Kurpark Freudenberg"

Am 13.08.2023 hatte das Akkordeonorchester Siegerland e.V. gleich 2 Konzerte auf dem Stundenplan. Eines auf Forsthaus Hohenroth und eines im Kurpark in Freudenberg. Trotz schon relativ später Stunde um 17 Uhr, konnte das Orchester doch, wie der Vorsitzende des Freudenberger Heimat- und Kulturvereins berichtete, erfreulich viele Zuschauer in den Kurpark locken. Und es sollte sich lohnen, denn bei strahlendem Sonnenschein und super Stimmung, machte es sowohl den Spielern als auch dem Publikum sehr viel Spaß. Es wurde mitgesungen und geklatscht – rundum ein toller Vorabend für alle Beteiligten.



Konzert im Fliedner Heim Siegen

Aufgeregte Stimmung im großen Saal des Fliedner-Heimes in Weidenau. Samstag, 13 Mai 2023 gegen 14.30 Uhr. Eine halbe Stunde vor Konzertbeginn warteten die ersten Bewohner schon ungeduldig auf den Höhepunkt des Nachmittags. Fast alle Musiker waren schon da und man fragte sich, wann es denn endlich los ging. Erst mussten jedoch noch geeignete Stühle im ganzen Haus gesucht werden, denn Stühle mit Armlehnen sind leider nichts für Akkordeonspieler. Der Platz zum Ziehen des Balges reicht nicht einmal für einen halben Takt. Aber dieses Problem konnte von den engagierten Mitarbeiterinnen des Hauses schnell behoben werden, sodass noch genügend Zeit blieb für ein bisschen Smalltalk zwischen Orchestermitgliedern und Bewohnern. Pünktlich um 15 Uhr ging es dann los. Das Orchester eröffnete nach der Begrüßung durch die Pflegedienstleiterin mit dem Stück „A New Beginning“. Ein neuer Anfang, gefolgt von bekannten Stücken, wie z.B. dem „Böhmischen Traum“, der bei den Bewohnern großen Anklang fand und sie an die gute alte Zeit erinnerte. Weiter ging´s etwas moderner aber mit genauso viel Herzblut gespielt mit einem Medley bekannter ABBA-Melodien. „Kennen Sie Hansi?“, hieß es im Anschluss vom Dirigenten und Musikalischen Leiter, Philippe Mascot, der durch das Programm führte und mit der ein oder anderen Anekdote aus dem Nähkästchen plauderte. Hansi? Dieser war ein alter Musikerkollege aus Hamburger Zeiten. Man kennt ihn besser unter dem Namen James Last. Ihm zu Ehren erklangen gleich 2 seiner beliebtesten und unvergessenen Melodien: „Biscaya“ und „Morgens um Sieben“. Die Zeit verflog wie im Traum, sodass das Orchester sich unter großem Beifall der Bewohner mit der Zugabe „Raindrops keep falling on my Head“ um kurz nach Vier verabschiedete. Dies allerdings nicht ohne das Versprechen, spätestens im nächsten Jahr wiederzukommen.

Konzertante, filigrane u. besinnliche Adventsmusik

Schon bald ist Weihnachten, und was eignet da sich besser zur Einstimmung als ein Konzert mit stimmungsvoller Musik? Nicht wenige Gesangs- und Musikvereine waren über zwei Jahre lang aufgrund der Corona-Pandemie gedeckelt, doch allmählich geht es wieder los. Einer dieser Formationen ist das Akkordeon-Orchester Siegerland (AOS), das am 4. Advent (18.12.2022) ein Konzert unter seinem Dirigenten Philippe Mascot in der Ev. Kirche Hilchenbach viele Zuhörer mit wunderschönen klassischen, sakralen und auch bekannten Weihnachtsmelodien- sowie Kompositionen erfreute.

Doch nicht nur das: Mit von der Partie war eine hochkarätige Violine-Solistin, nämlich Barbara Wanner, die beim Philharmonischen Orchester Hagen tätig ist und deren Sohn Simon im Akkordeon-Orchester das Schlagzeug spielt. Ein guter Griff, denn auch der Ehemann von Barbara Wanner ist Musiker bei der südwestfälischen Philharmonie.
Wegen Krankheit einiger Spielerinnen /Spieler mussten zwei Stücke getauscht werden, und der erste Vortrag war die mit viel Feingefühl und sorgfältiger Registrierung vorgetragene Komposition „A New Beginning“. Das Werk besticht durch sein filigranes Klangbild und ließ eine innere Ruhe aufkommen. Etwas rhythmischer und flotter „Crossline“, danach präsentierte das AOS sehr plastisch „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ aus dem bekannten Märchen. Bei dem wohl bekannten Weihnachtslied „Leise rieselt der Schnee – auch wenn es draußen noch nicht so aussieht – durfte das Publikum mitsingen, und bei dem eher moderneren Stück „Jingle Bell Rock“ ging regelrecht die Post ab.

„Gabriellas Song“ entstammt dem schwedischen Kinofilm „Wie im Himmel“ und ist das Lied einer Dorfbewohnerin, die Zuflucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann sucht und sich von ihm freisingt. Sehr plastisch umgesetzt durch die Solistin Barbara Wanner auf ihrer Violine, wodurch regelrecht die Seele schwebte und sich gen Himmel schwang. Besinnlich und beschaulich danach „White Christams“, dass eine eingeschneite Landschaft beschreibt.

Ein populäres Weihnachtslied ist nach wie vor „O Tannenbaum“, ein Klassiker, in den das Publikum wieder kräftig mit einstimmen durfte. Erneut moderner die Melodie „Flying“. wonach es mit dem tremolierenden Satz von Franz Schubert „Ave-Maria“ – wieder untermalt von der Solistin Babara Wanner auf der Violine – zu einem musikalischen Höhepunkt kam. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Stimmzunge und Stimmsaite ergänzten sich vorzüglich!

Überhaupt war das Publikum durch sein gesangliches Mitwirken stark in dieses Konzert eingebunden, das nicht nur bei „Süßer die Glocken nie klingen“ fröhlich mit einstimmte, sondern nach dem Vortrag eines Gedichtes aus vollem Herzen last not least auch bei „O du fröhliche“.
Ein großartiges Adventskonzert voller Format, und ohne Zugaben kamen Orchester und Solistin nicht davon…

Autor: Hans-Gerhard Maiwald




Musikalischer "Doppelwumms"

Genau diese Überschrift traf am Sonntagnachmittag, dem 23. Oktober 2022, auf das Gemeinschaftskonzert des Akkordeon-Orchesters Siegerland (AOS) - unter der Leitung von Philippe Mascot – zusammen mit den „12 Räubern“ aus Hünsborn Dirigat: Elisabeth Alfes-Blömer zu. Austragungsort des großartigen Konzertes war die Ev. Kirche in Hilchenbach, was auch zu einer guten Akustik mit beitrug. Stimmzungen mit 11 Registern (Klangfarben) und Stimmbänder (Tenöre und Bass) ergänzten sich vorzüglich.

Den Auftakt machte das AOS mit dem zackig gespielten Marsch „Einzug der Gladiatoren“, von Julius Fucik aus dem Jahr 1899, der in den USA als Zirkusmarsch bekannt ist und dort erheblich flotter gespielt wird. Nicht Masse, sondern Klasse! Es ist erstaunlich, wie gut die 12 Spielerinnen und Spieler ihre Instrumente beherrschen; kannte doch der eine oder andere diese Formation als größeres Orchester – doch die Zeiten wandeln sich.
Bettina Gerdes als 1. Vorsitzende begrüßte nach dem ersten Stück neben dem Publikum den stellvertretenden Bürgermeister von Hilchenbach, Jan Oliver Thomas, sowie die Vertreter der Kirchengemeinde, die dem Chor und Orchester die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatten.
Die weitere Moderation hatte die Spielerin Antje Klein inne. Anschließend ging es gleich weiter mit dem Walzer-Tango „Chiquillin de Bachin“. Die Komposition basiert auf einer wahren Geschichte, die der Komponist Astor Piazolla selbst erlebt hat. Er saß in einem Café mit Freunden, als ein kleiner Junge hereinkam, um dort Rosen zu verkaufen. In Melodie und Liedtext geht es um Armut, Trauer, Sehnsucht und Scham, was vom AOS in unterschiedlichen Rhythmen, Takten und plastischen Koloraturen vorzüglich umgesetzt wurde. In der 1. Stimme brillierte Kerstin Hoffert mit ihren flinken Fingern auf ihrem Akkordeon.

Eine arteigene Komposition für Akkordeonorchester ist „Crossline“. Was steckt dahinter? Den Anfang des Werkes bildet eine pompöse Einleitung, auf die ein straffender Rockbeat folgt. Es folgt ein schneller Rhythmusteil, der von einem ruhigen Adagio (getragen) abgelöst wird. Den Abschluss bildet das Anfangsthema mit Rockbeat. Gut gemacht! Kein Instrument gibt sich so ungezwungen wie das Akkordeon: Es gibt eine erste, zweite, dritte und vierte Stimme (Rhythmus), ergänzt durch Elektronium und Perkussion. Und wer kennt nicht „Winnetou“ – die bekannte Filmmelodie aus den 60er Jahren, wieder locker vorgetragen vom AOS. Übrigens eine Musik, die häufig bei Fernsehberichten über die Plitvicer Seen in Kroatien verwendet wird.
Eine arteigene Komposition ist der „Zaubertanz“ von Hans Günther Kölz. Eine, echte kurzweilige Nummer mit Elementen aus Iris Folk und Rock. Wiederum hatte hier Kerstin Hoffert auch als Stimmführerin die zaubernden und tanzenden Finger!

Auf diesen ersten „Wumms“ folgte quasi der zweite mit den Darbietungen des Quartettverein Hünsborn 12 Räuber. Eine gesanglich überaus qualifizierte Truppe, die zum Konzert mit 13 Sängern sozusagen einen mehr mitgebracht hatten; in den Reihen befinden sich mehrere hochkarätige Solisten. Bezeichnend ist, dass ihre Vorträge neben verbalen Sprecheinlangen und Zwischenrufen auch mit einem hohen Maß an Parodistik hinterlegt sind. Dies merkten man gleich beim ersten Vortrag „O Herr, welch ein Abend“, wobei Stefan Montabon ein Solo von Format hinlegte. Später folgte auf gleichem Niveau „Wade In The Water“, ein Satz, in dem diesmal Jochen Blömer (Ehegatte von Elisabeth Alfes-Blömer) als Solist brillierte. Nach „Die drei Zigeuner und weiteren tollen Darbietungen „!00 Mann“ mit Solist Sandro Schäfer. Locker und lustig danach „Rama Lama Ding Dong“, und als letzter Vortrag des Quartettvereins wurde „Das Sägewerk Bad Segeburg“ präsentiert, wobei einige Passagen – auch mit Sprecheinlagen und Parodistik – gehörig auf die Schippe genommen wurden. Das „Sagen“ hatte hierbei der Solist Wolfram Arns; entsprechend groß war der Beifall aus dem Publikum. Echt eine gute Nummer!

Der Abschluss des Konzertes lag nun wieder in den Händen des Akkordeon-Orchesters, das nunmehr freilich die Rosinen aus dem Kuchen pickte. Nachdem das AOS den Titel „Englishman in New York zum Vortrag gebracht hatte, stellte man die Frage, ob diesen Titel wohl jedermann kenne. Von Sting habe dieses Werk geschrieben, weil ihn der englische Autor, Exzentriker und Schauspieler Quentin Crips dazu inspiriert habe. Es folgte locker und gefällig „Welcome to Venice“ – ein Konzertstück im Stil von Rondo Veneziano.

Ein weiteres Highlight: Silence and I von Alan Parsons Project aus dem Jahre 1982.
Ein Musikstück, das aus dem Innersten eines jeden von uns kommen könnte und hervorragend von den Spielern umgesetzt wurde.

Das letzte Stück freilich war der absolute Hammer; für Akkordeon-Orchester waren damals die Noten vergriffen. Nämlich „ABBA Best Of, von derjenigen Formation, die derzeit wieder voll obendrauf ist. Mit einem neuen Album, das sie zwar selbst eingesungen haben, lassen sie bei Konzerten die Puppen tanzen: „Money, Money“, Mama Mia, „Fernando, „S.O.S“ und „Thank you for the Musik“ – und dies alles vom AOS real in Musik vorgetragen!

Tosender Applaus aus dem Publikum, da musste natürlich noch eine Zugabe her. Und dies war ein Stück, den das Konzert schon seit langer Zeit als „Rausschmeißer“ aufführt: Nämlich den „Florentiner Marsch“ von Julius Fucik, der mit seinen tollkühnen Achtelläufen und Triolen höchste Anforderungen an die Fingerfertigkeit der Spielerinnen und Spieler stellt. Klasse gemacht, und es gab noch ein Dankeschön an den Dirigenten und die Dirigentin!

Autor: Hans-Gerhard Maiwald

Musikalische Reise mit dem AO Siegerland

Alleine Akkordeon zu spielen, macht ja schon viel Spaß. Wenn sich dann aber mehrere Gleichgesinnte zusammentun, dann ist das noch einmal einen Ticken besser. Wenn man dann noch einen 2-fachen Europameister in und vor seinen Reihen hat, dann ist es nahezu perfekt.
So auch am Samstag den 14. Mai 2022. Da konnten gleich die Bewohner zweier Senioren-Residenzen (das Siegener Fliedner-Heim und das Haus St. Anna in Netphen) dessen überzeugen, mitsingen, mittanzen … und auch das Dirigat übernehmen. Ja, richtig gelesen. An diesem Tag spielte das Orchester in kleiner Besetzung ohne Dirigenten. Geplant war, dass jede Stimme mit einem Spieler besetzt ist. Wie gesagt, geplant. Tatsächlich war es allerdings so, dass eine Stimme aus akut gesundheitlichen Einschränkungen nicht spielfähig war, sodass der Dirigent und eben 2-facher Europameister, Philippe Mascot, kurzerhand entschloss, als Spieler einzuspringen. Alles hat super geklappt bei den fast einstündigen Darbietungen, einer bunten Reise aus bekannten und beliebten Melodien, ganz nach dem Geschmack des dankbaren Publikums. Über die Schottischen Highlands ging es nach Böhmen, dann flogen die Finger mit dem Stück „Flying“ nur so über die Tasten. Ach ja, Miss Marple, war auch mit dabei auf dem kleinen Abstecher nach Venedig und den Tänzen spanischer Zigeuner. Und das alles bei Kaiserwetter, bei dem wirklich keiner Angst haben musste, dass ihm die „Raindrops“ auf den Kopf fallen.
Es war für alle wirklich ein tolles Erlebnis und ich glaube, ich kann für alle sprechen: „Jederzeit von Herzen gerne wieder!“

Akkordeonklänge auf Hohenroth

vom 26. Juni 2022
vom 26. Juni 2022




Frische Brise wehte in der Weißtalhalle

Konzert vom 24. April 2022 mit der Marinekammeradschaft Siegen und dem Akkordeon-Orchester Siegerland e.V.

„Hart am Wind“ - so der Titel des tollen Konzertes am Sonntagnachmittag in der gut besetzten Weißtalhalle in Kaan-Marienborn - ausgerichtet vom Seemannschor der Marinekameradschaft Siegerland e. V., der als Konzertpartner das Akkordeon-Orchester Siegerland zu Gast hatte. Das Dirigat über beide Formationen oblag Phillipe Mascot - zweifacher Europameister auf dem Akkordeon. In der Tat ein Dirigent, der es „drin und auch drauf“ hat - nicht nur „hart am Wind“ sondern auch harte, aber niveauvolle Power, was sich hören (und auch sehen) lassen konnte.

In der Tat war es das erste Konzert dieses Genres in der hiesigen Region, das vollständig ohne jede Corona-Auflagen stattfand - es wurden weder die Vorlage eines Impfpasses- oder App noch das Tragen einer Maske verlangt, eine Wohltat nach über zweijähriger behördlicher Sperre derartiger Konzerte. Einen gewissen Schatten warfen lediglich die schrecklichen Kriegsereignisse in der Ukraine. Und diese - so Peter Straub als 1. Vorsitzender der Marinekameradschaft - wolle man mit gesanglicher und musikalischer Botschaft nun doch ein wenig vergessen. Durch das Programm führte in kurzweiliger Moderation Wolfgang Decker aus Netphen.

„Volldampf voraus“ lautete der erste Vortrag des Seemannschores, und so war es auch. Sämtliche Vorträge des Chores wurden von Phillipe Mascot auf seinem Knopfgriff-Akkordeon begleitet - perfekt einfach, da saß jeder Ton, da stimmte jeder Einsatz, nicht zu vergessen die zahlreichen Koloraturen in manchmal zartem Tremolo-Schmelz, welche die gesamten Vorträge des Chores zu einem phantastischen Klangerlebnis machten.

Etwas sentimentaler vollzog sich der zweite Vortrag „Reise, Reise“ der den Abschied eines Jungen beschreibt, der unbedingt auf See gehen will. Und wer kennt nicht das Lied „Kleine Möve, flieg nach Helgoland, in dem diese der an Land gebliebenen Liebsten Grüße überbracht werden? Es folgte das Stück „Hoch im Norden“, worin die Liebe zur See besungen wird und bei dem das Publikum rhythmisch mit klatschte. Genauso bekannt: „Hein Mück aus Bremerhaven“ - ein leicht verrückter Bursche, der allen Mädels den Kopf verdreht, wieder gefolgt von dem Schlager und Gassenhauer „Ein Schiff wird kommen“, das der Liebsten den Einen bringt - „den sie so liebt wie keinen“. Krönender Abschluss dieses ersten Vortragsblocks: „Wellermann aus Siegen - eine Eigenkomposition mit dem „Singenden Postboten“ - neu aufgesetzt -, „Wir lieben Meer und Wind, weil wir aus Siegen sind“.

Bühne frei für das Akkordeon-Orchester Siegerland hieß es nun. Obwohl es zu den ältesten Orchestern dieses Genres in Südwestfalen zählt und schon lange besteht, gab es Zuhörer im Saal, die solch eine Formation noch nie gehört hatten. Ein prägnanter Klangkörper, der seit 2020 ebenfalls von Phillipe Mascot geleitet wird. Die Musiker/innen musizieren mindestens vierstimmig, ergänzt durch Elektronium und rhythmische Bassbegleitung; der Schlagzeuger und einige Akkordeonspieler waren leider erkrankt, wodurch das Orchester leider etwas gedeckelt war.
Der enormen Musikalität des Orchesters tat dies jedoch keinen Abbruch. Zu Beginn präsentierte das Orchester zackig und scharf punktiert das Marsch-Medley „Salut the Sousa. Sehr melodisch und eher geruhsam der 1. Satz der „Iris Suite“ in sehr filigraner Registrierung; der 2. Satz hingegen rhythmisch dynamisch und feurig. Musik einfach zum Träumen! Eindrucksvoll und plastisch im Klang mit musikalisch umgesetzter Einsamkeit „Englishman in New York“, ein Satz, der dem einst erfolgreichen Album entstammt - gefolgt von „ABBA Best Of - ein Erfolgstitel auf Landesebene im Deutschen Harmonikaverband.
Beim „Zaubertanz - der in der Tat verzauberte - brillierte Kerstin Hoffert als Solistin, und als stürmisch erklatschte Zugabe präsentierte das Akkordeon-Orchester noch den „Spanischen Zigenuertanz“.

Bericht und Fotos mit freundlicher Genehmigung von
Hans Gerhard Maiwald



Ein Konzert voll Format

Akkordeon-Orchester Siegerland e.V.
Akkordeon-Orchester Siegerland e.V. und der Seemannschor der Marinekameradschaft Siegerland bei ihrem gemeinsamen Konzert am 12.09.2021 in der ev. Kirche in Hilchenbach

Hilchenbach. War das ein tolles Klangerlebnis am vergangenen Sonntag in der gut besetzten ev. Kirche in Hilchenbach! Nach nahezu anderthalb Jahren durch Corona bedingter „Zwangspause“ gab das Akkordeon-Orchester Siegerland e.V. (AOS) ein gemeinsames Konzert (es galt die 3G-Regelung) mit dem Seemannschor der Marinekameradschaft Siegerland. Beide Formationen werden von Philippe Mascot geleitet, der im Falle des AOS, das in diesem Jahr übrigens 66 Jahre besteht, Anfang 2020 das Dirigat übernommen hatte. Philippe Mascot übrigens ist ehemaliger zweifacher Europameister auf dem Knopfgriff-Akkordeon.

Wem das aktuelle Repertoire eines Akkordeon-Orchesters noch nicht so bekannt ist, wird darüber erstaunt sein, dass ein derartiger Klangkörper schon lange die „gehobene Musikschiene“ befährt. Das Akkordeon ordnet man i. d. R. meistens der volkstümlichen Musikszene zu. Das ist vom Prinzip her zwar richtig, doch ein solches Instrument mit seiner meist fünfchörigen Registrierung kann weitaus mehr. Heutzutage ist das Akkordeon - gleich ob mit Piano- oder Knopfgrifftastatur - in jedem musikalischen Genre zu Hause - nicht nur in der klassischen, sondern auch Rock- und Popmusik.

Der zum Auftakt gespielte bekannte „Spanischer Zigeunertanz“, der noch von dem früheren Dirigenten und Mitbegründer des AOS, Karl-Heinz Haberkamm, arrangiert wurde, bildete einen rassigen Auftakt und war dabei eigentlich noch das leichteste Stück. Gleich danach - bei der Komposition „Horizon“, mit vielen diffizilen Parts, sah das schon anders aus. „The Blues Brothers“ ist eine US-amerikanische Kultfilm-Komödie, die als Medley wirkungsvoll vom AOS umgesetzt wurde. „Flying“ gefiel als lockerer Pop-Song, und „Highland Cathedral“, eine schottische Dudelsack-Melodie, ließ regelrechte Emotionen hochkochen. Überhaupt hat sich das AOS mit seiner verhältnismäßig kleinen Besetzung unter Philippe Mascot zu einem beachtlichen Klangkörper gemausert - es gab lebhaften Beifall aus dem Publikum.

Nach diesem ersten Part des AOS ging es mit dem Marinechor erst mal auf hohe See: „Schiff ahoi, setzt die Segel“, wobei das Publikum musikalisch mitreisen durfte sowie „Reise, Reise“. In „Es gibt nur Wasser“ wurde vokal deutlich, dass das beliebteste Getränk der Seefahrer der Rum ist. Das Lied „Lili Marleen“ (Solistin: Marianne Hoffmann) - damals gesungen von Lale Andersen - wurde u. a. 1941 zum Seelentröster jenseits aller Fronten, wobei Kriegsparteien - der Legende nach - die Waffen niederlegten. Sämtliche Vorträge des Seemannschores, in dem sich auch einige Sängerinnen befinden, wurden von Philippe Mascot auf dem Knopfgriff-Akkordeon begleitet, dass er mit seinen fliegenden Fingern meisterhaft beherrscht.

Mit „A New Beginning“, einer Weise mit etlichen einschmeichelnden Passagen, startete das AOS seinen zweiten Part. „Take on Me“ - ein oft im Internet angeklickter Titel - bedeutet so viel wie „Lass dich auf mich ein“ und wurde wieder super vom AOS entsprechend umgesetzt. Und sich mit dem AOS einlassen, ja - das kann man ganz bestimmt! „Nesson Dorma“ (Solistin: Kerstin Hoffert) aus der Oper „Turandot“ hingegen bedeutet „Niemand kann heute Nacht schlafen“, wobei die einzelnen Stimmen des Akkordeon-Orchesters voll zum Tragen kamen.

Danach nahm der Marinechor mit seiner zweiten Vortragskette so richtig Fahrt auf: Lebhaft „Blaue Jungs von der Waterkant“ sowie „Frei wie der Wind“ und eher sentimental „Junge, komm bald wieder“ (Solist: Rainer Hoffmann) - ein populäres Lied, das regelrecht auf die Tränendrüsen drückte. Zu einem Hochgenuss wurde dann das traditionelle Lied „What shall we do with the drunken Sailor“. in dem Manfred Nötzel und Rainer Hoffmann auf lustvolle Weise als Solisten brillierten.

Seinen dritten und quasi letzten Part bestritt nun wieder das AOS zunächst mit der Komposition „Oblivion“ (Solistin: Kerstin Hoffert), die dem gleichnamigen US-amerikanischen Science-Fiction Film aus dem Jahr 2013 entstammt und in Deutsch übersetzt „Vergessen“ bedeutet. Sehr gut umgesetzt! Locker und gefällig in beschwingtem Dreiviertel-Takt der Walzer aus „Maskerade“, und zum Abschluss seiner vielseitigen Vortragskette das Medley „Udo Jürgens in Concert“ - eine Hommage an den unvergessenen Sänger mit einer Auskopplung aus seinen beliebtesten Stücken wie „Aber bitte mit Sahne“ oder „Ich war noch niemals in New York“.

Zugaben allerdings konnten nicht gewährt werden, wegen der Corona-Bestimmungen war die Konzertzeit leider auf 90 Minuten beschränkt. So gruppierten sich sozusagen als „Rausschmeißer“ zum Ausklang Akkordeon-Orchester und Seemannschor gemeinsam im Kirchenschiff, um mit „Santiano“ (Solist: Reinhard Schulz) und „Wellerman“ ein Konzert voller Niveau zu beenden. Das Publikum bedankte sich mit langanhaltendem Applaus und Standing Ovation, den die Musizierenden in dieser Form zumindest in den letzten Jahren kaum erlebt hatten!

Bericht und Fotos mit freundlicher Genehmigung von
Hans Gerhard Maiwald

Akkordeon uncool? Von wegen…

Dass ein Akkordeon-Orchester mehr zu bieten hat als Dicke-Backen-Musik und Seemannslieder, wissen im Siegerland schon eine Menge begeisterter Zuhörer. Davon, dass Akkordeons alles andere als uncool sind, konnten sich die vielen Zuhörer im fast vollbesetzten Schlosspark am Sonntagnachmittag, den 27 Juni 2021 selbst überzeugen.

Erstmals nach über acht Monaten erzwungener Spielpause empfingen die Musiker bei strahlendem Sonnenschein das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm. Nach nur drei Wochen intensiver Probenarbeit mit dem zweifachen Akkordeon-Europameister Philippe Mascot als Dirigenten eröffneten die Musiker mit dem ausdruckstarken Stück „A new Beginning“ von Hans Günther Kölz - ein wahrlich neuer Beginn nach den Distanzzwängen der Pandemie. Fortgesetzt wurde das Programm mit der Erkennungsmelodie aus „Miss Marple“. Mit dem „Böhmischen Traum“ konnten dann die Musiker eindrucksvoll zeigen, dass auch ältere Titel selbst beim jungen Publikum punkten können. Spätestens bei dem Walzer aus der „Maskerade“ war für alle klar, dass der Ton die Musik macht. Gute Musik mit exzellentem Vortrag gepaart, gefällt halt jedem. Das konnten die Zuschauer dann auch bei weiteren Stückchen wie „Flying“ „The Typewriter“ oder „Hallelujah“ hören und fühlen.

Ein wirkliches Highlight boten die Musiker mit ihrer Konzertmeisterin und Soloakkordeonistin Kerstin Hoffert bei dem Piazollaschen Tango „Oblivion“. Die schwermütigen Klänge zogen die Zuhörer derart in ihren Bann, aus dem sie sich nur langsam für den begeisterten Applaus lösen konnten.

Regelrechte Begeisterungsstürme lösten im Anschluss Stücke wie der Sirtaki „Zorba´s Dance“ aus. „Datt hat richtig Spaß gemacht“ hieß es nach der Darbietung aus dem Publikum.

Spaß gemacht hat auch das Medley der Gruppe „Santiano“, mit dem das Orchester das Programm beendete. „Nicht aber ohne eine Zugabe“, entschieden das Publikum und der durch Radio Siegen bekannte Moderator Tom Schirmer. Mit dem ultimativen Hit des Jahres, dem „Wellerman“ verabschiedete sich das Orchester.

Wer am Sonntag nicht dabei sein konnte oder unbedingt wieder dabei sein möchte, kann das gerne am 15. August im Haus des Gastes in Oberhundem (15 Uhr) oder zum diesjährigen Jahreskonzert unter Mitwirkung des Seemannchors der Marinekameradschaft Siegen in der Ev. Kirche Hilchenbach am 12. September (15:30 Uhr) tun.

Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Stadt Siegen!

Das Akkordeon Orchester Siegerland auf Tour

Jeden Tag eine gute Tat. Getreu diesem alten Pfadfindermotto hat das Akkordeonorchester Siegerland am vergangenen Wochenende gleich zweimal aufgespielt. Einmal im Haus Abendfrieden in Hilchenbach-Helberhausen und einmal im Marienheim in Siegen-Weidenau.

Dabei gingen am Samstag etliche Stoßgebete gen Himmel, da Corona bedingt nur Open-Air-Konzerte stattfinden können. Doch just um 15.30 Uhr zeigte sich Petrus über dem Gelände des zur Dorea-Familie gehörenden Altenheims gnädig und ließ sogar ein paar Sonnenstrahlen auf den von Dr. Peter Neuhaus so bezeichneten „Konzertgarten“ niederstrahlen. So konnten die Bewohner des Hauses Abendfrieden- teils in Decken gehüllt-einen entspannten und schönen Nachmittag mit den 11 Musikern des Akkordeon Orchester Siegerland genießen. Sie ließen es sich nicht nehmen, im Rhythmus zu bekannten Melodien wie der Titelmelodie aus Miss Marple, dem Krimi-Puzzle und der allseits beliebten Polka Böhmischer Traum mitzuklatschen.

Kalte Hände kannten die Spieler des Orchesters nicht, deren Finger in gewohnter Qualität und einer Extraportion Spiellaune, z. B. bei dem Stück „The Typewriter“, über die Tasten huschten. Erinnerungen an die gute alte Zeit, in der man noch Briefe auf der Schreibmaschine verfasste, zauberten dem begeisterten Publikum ein Lächeln ins Gesicht.

Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass das Publikum – nach kräftig mitgeklatschter Zugabe, dem Radetzky-Marsch – die Musiker nur mit dem Versprechen, bald wiederzukommen, davonziehen ließ.

Die nächste gute Tat dann am Sonntag, Marienheim, Siegen-Weidenau, 15:30 Uhr. Mit bester Laune und Sonnenschein empfingen die Bewohner und Mitarbeiter das Orchester draußen auf dem pittoresque gestalteten Innenhof der Anlage. Auch hier gab es eine bunte Mischung verschiedenster Spielrichtungen. Ganz einfühlsam interpretierte das AOS eigens für das Akkordeon geschriebene Stücke, wie „A New Beginning“. Es wechselten sich moderne Stücke wie einer Akkordeonbearbeitung des Queen`schen Meisterwerks Bohemian Rhapsody mit den Zuhörern aus ihrer Sturm und Drangzeit bekannten Stücken wie dem Klassiker Sway ab. Wieder einmal zeigte sich, wie wichtig, gerade in dieser Zeit, der Zusammenhalt in der Gesellschaft doch ist, in der viel zu oft die Alten und Schwachen, vergessen werden. Daher verabschiedete sich das Orchester mit dem Versprechen und dem Titel „Wir halten zusammen“ von seinem Publikum.

Wenn hier noch nur die Zehenspitzen wippten, hielt es bei der Zugabe, auch hier dem Radetzky-Marsch, kaum noch einen ruhig auf seinem Platz, sodass einige Zuschauer kurzerhand den Marsch zu einer „Marschpolonaise“ veredelten.

Lautstarker Applaus

Das Akkordeonorchester Siegerland verzauberte das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm im Siegener Schlossgarten.

Beeindruckendes Konzert mit dem Akkordeonorchester Siegerland
Von Rock- und Popmusik über volkstümliche Weisen bis Filmmusik reichte das facettenreiche Programm.

Da kam schnell Freude auf. Das Akkordeonorchester Siegerland unter der Leitung von Philippe Mascot brachte beim Konzert im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sonntagnachmittag um 4“ im Siegener Schlossgarten mit einem vielfältigen Programm, bestehend aus Rock- und Popmusik, volkstümlichen Weisen sowie Filmmusik, frischen Wind in die Reihen und sorgte so für einen abwechslungsreichen Nachmittag.
Los ging es mit dem ruhig, sanften Stück „A New Beginning“, anschließend präsentierte das Orchester den Soundtrack zu der Krimiserie „Miss Marple“. Hier konnte man sich richtig gut vorstellen, wie die ältere Dame gerade in einem ihrer Kriminalfälle
ermittelt. Ein wahrer Ohrenschmaus war das Stück „Bohemian Rhapsody“ der englischen Rockband-Legende Queen. Dabei beeindruckte das Akkordeonorchester mit seiner souveränen Spielfreude.
Schwungvoll ging es weiter mit der Polka „Böhmischer Traum“, die so manchen Besucher zum Mitwippen veranlasste. Mit Leonard Cohens „Hallelujah“ berührten die Musiker/-innen das Publikum in besonderer Weise. Die zarten und lieblichen Klänge der Titelmusik des italienischen Films „Il Postino“ („Der Postmann“) verzauberten die Konzertgäste und mit dem „Krimi-Puzzle“, einem Medley
der bekannten Filmmusiken zu „Der Kommissar“, „Derrick“, „Miss Marple“, „Kriminaltango“ sowie „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“, wurde es so richtig spannend. Dafür heimsten die Instrumentalisten Jubelrufe vom Publikum ein. Das Mambostück „Sway“ von Dean Martin weckte Erinnerungen an schöne Tanzabende.
Ein ganz besonderes Erlebnis war schließlich die Aufführung von „The Typewriter“, bei dem Max Zeig als Solist seine Fähigkeiten an der Schreibmaschine unter Beweis stellte und dadurch für den einen oder anderen Lacher bei den Zuhörern sorgte. Tosender Beifall!
Zum Schluss brachte das Akkordeonorchester Siegerland mit dem „Radetzky- Marsch“ von Johann Strauss (Vater) noch einmal ausgelassene Stimmung aufs Gelände am Schlossgarten-Pavillon. Die Besucher verabschiedeten sich daraufhin mit lautstarkem Applaus.

Bericht mit freundlicher Genehmigung der Siegener Zeitung

Konzert in der Ev. Kirche Hilchenbach (01.03.2020)

Fantastisch und wunderschön

Neuer Dirigent und neuer Konzerttermin: Das Akkordeon-Orchester geht neue Wege.
hmw - „Das ist echt der Hammer“,„fantastisch“, „wunderschön“: Dies waren nur einige der vielen Äußerungen aus dem Publikum zum Jahreskonzert des Akkordeon-Orchesters Siegerland (AOS), erstmals unter der Leitung von Philippe Mascot, am Sonntag in der voll besetzten ev. Kirche Hilchenbach. Neu war auch der Konzerttermin zu Beginn des Frühjahrs (statt wie bisher am 1. Advent).
Der bisherige Dirigent, Wolfgang Hauptmann, hat zum Jahresende 2019 nach 18 Jahren sein Amt niedergelegt. Als Nachfolger konnte Philippe Mascot gewonnen werden. Doch nicht nur das AOS unter neuer Führung war an diesem Sonntag zu hören, sondern als Konzertpartner auch der erst vor einem Jahr gegründete Feuerwehrchor Hilchenbach unter der Leitung von Katharina Kringe. Zeitweise begleitete Verena Grote den Chor auf dem E-Piano.
Unter dem Motto „Eine Reise durch die Welt“ erklangen populäre Melodien aus vielen Genres. Dabei war zu erkennen, dass die Darbietungen des AOS unter Philippe Mascot, dem 2. Europameister auf dem chromatischen Knopfgriff-Akkordeon, eine ganz andere Klangfarbe hatten. Die Begrüßung erfolgte durch Markus Köppen (AOS) und Martin Roth (Feuerwehr Hilchenbach); durchs Programm führte Antje Klein (AOS).
Schon bei „You’ll Be In My Heart“ aus dem Musical „Tarzan“ zogen die versierten Spieler des kleinen, aber feinen Orchesters alle Register ihres Könnens: Spritzig, turbulent, dann wieder verträumt und gefühlvoll. Locker und gefällig folgte der „Libertango“, und mit „Il Postino“ machte man einen rasanten Abstecher in die Filmmusik (zum gleichnamigen Film). In der Ouvertüre „Leichte Kavallerie“ hörte man regelrecht die Schüsse krachen, wobei Bettina Gerdes schwierige Passagen auf dem Elektronium zu meistern hatte.
Im Anschluss überraschte der Feuerwehrchor Hilchenbach, der viele junge Sänger/innen in seinen Reihen hat, mit dem „Gloria Kanon“, danach „Mach die Augen zu“ und dem sehr bekannten Stück „Im Wagen vor mir“. Unter dem lebendigen und frischen Dirigat von Katharina Kringe wurde dabei das Publikum in ein Meer der Gefühle entrückt.
Es folgte wieder das AOS mit „The Typewriter“ , wobei Max Zeig, jüngster Neuzugang des AOS, die Schreibmaschine klappern ließ. Mit starkem Applaus bedacht wurde später die „New Orleans Suite“, wobei die Fingerfertigkeit der Spieler auf der Diskantseite zum Tragen kam. Zum Abschluss der AOS-Vorträge gab es mit „Oregon“ noch einen Hauch an Westernromantik. – Auch der Feuerwehrchor Hilchenbach präsentierte sehr lebendig „Ich wollte nie erwachsen sein“, „You Raise Me Up“ und endete grandios mit „Ode an die Freude“. Stürmischer Applaus!
Eindrucksvoll dann der gemeinsame Auftritt von AOS und Feuerwehrchor mit „The Lion Sleeps Tonight“ aus dem „König der Löwen“. Der triumphale Abschluss des Konzertes kam dann noch mit dem Satz „Hallelujah“, womit sich das Publikum freilich nicht zufrieden gab. „Gut, dann bringen wir das nochmal“, sagte Philippe Mascot lächelnd, und erst danach verließ die Zuhörerschaft zufrieden die Kirche.
Freuen würde sich das AOS noch über weitere Mitspieler.

Bericht mit freundlicher Genehmigung der Siegener Zeitung
und Hans-Gerhard Maiwald (freier Mitarbeiter)

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